Begrüßungen in verschiedenen Ländern
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Grüezi, Servus und Hallo! Wir begrüßen Sie herzlich auf dieser Seite.
Würden wir Ihnen jetzt gegenüberstehen, wäre ein Handschlag wohl die angemessene Begrüßung. Oder dürften es vielleicht doch ein Küsschen links und rechts sein? Aber naja - so gut kennen wir uns ja auch wieder nicht.
Gar nicht so einfach, die richtige Grußformel zu finden. Wie lange wird die Hand gedrückt? Gibt es Augenkontakt? Wer begrüßt wen zuerst? Fragen über Fragen, auf die wir einige Antworten gefunden haben.
Hallo und guten Tag - Wie sagt man in...?
Sich richtig zu verhalten ist gar nicht immer so einfach. Besonders dann, wenn wir uns aus unserem gewohnten Umfeld entfernen, in ferne Länder reisen, fremde Kulturen besuchen. Wussten Sie zum Beispiel, dass der erste Fauxpas schon beim Begrüßen des Gegenübers passieren kann?
Die Begegnungen mit Menschen...richtig meistern
Der französische Schriftsteller Guy de Maupassant hat einmal festgestellt: Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen. Damit diese Begegnungen auch Spaß machen, hat das Team von Wandtattoo.de Beispiele für Begrüßungen in europäischen Ländern und einige Fakten rund um weltweite Begrüßungsrituale zusammengestellt.
Während wir in unseren Heimatländern schon als Kinder soziale Konventionen lernen und speichern, haben wir kaum eine Chance, die Gepflogenheiten anderer Länder intuitiv zu kennen. Sind wir auf Reisen oder gar geschäftlich unterwegs, kann dies, vorsichtig ausgedrückt, zu Verwirrungen führen. Daher kann es sinnvoll sein, sich im Vorfeld mit den Gepflogenheiten anderer Länder zu beschäftigen.
Dabei müssen wir gar nicht weit reisen, um uns in Begrüßungssituationen daneben zu benehmen. Bereits in Frankreich wird anders Hallo gesagt, als in Deutschland.
Begrüßung in Frankreich
Typisch für Frankreich sind die Wangenküsse zur Begrüßung. Begrüßt werden damit Freunde und gute Bekannte. Aber: Gemeint sind damit keine inbrünstigen Knutscher, vielmehr sind die "bises" Luftküsse, die in Richtung Wange geschickt werden. Je nach Region sind es ein, zwei, drei oder sogar vier Küsse.
Salut als lockere Begrüßung in Frankreich
Auch die Seite, mit der beim Küssen begonnen wird, ist nicht klar festgelegt. Meistens sind es jedoch zwei Küsse mit denen auf der rechten Seite angefangen wird. Die Wangenküsse stellen eine freundschaftliche Begrüßung unter guten Bekannten und Familie dar.
Bei distanzierteren Gesprächspartnern reicht ein Händedruck mit kurzem Blickkontakt. Hände werden dabei nicht geschüttelt, sondern nur kurz gedrückt.
Was die verbale Begrüßung angeht, ist es im formelleren Rahmen üblich, ein "Madame" oder "Monsieur" hinter die Grußformel "Bonjour" zu stellen. Ein knappes "Bonjour" allein kann nämlich unhöflich wirken.
Unter Freunden geht es weniger förmlich zu, man begrüßt sich mit einem lockeren "Salut". Die Entsprechungen des umgangssprachlichen Salut in anderen Sprachen zeigt die Wortwolke rund um Hallo, Ciao und Co.
Begrüßung in England
Handshake ist in England üblich, Umarmen weniger
In England kann man bei einer formellen Begrüßung mit einem "How do yo do" nicht danebenliegen. Wird man selbst mit "How do you do" angesprochen, lautet die Antwort darauf: "I am fine, thank you. And you?"
Händeschütteln ist beim ersten Treffen üblich, danach nicht mehr, höchstens nach längerer Zeit, in der man keinen Kontakt hatte. Beim Abschied werden die Hände in England nicht mehr geschüttelt.
Ansonsten ist der Körperkontakt in England eher begrenzt. Nur Freunde, die man lange nicht gesehen hat, kann man mit einem Wangenkuss begrüßen. Im informellen Rahmen sind auch durchaus die Begrüßungen wie "Hello" oder "Hi" angebracht. Je nach Tageszeit können auch "(Good) Morning", "(Good) Afternoon" und "(Good) Evening" gängige Begrüßungen sein. Ohne "good" entsprechen die Wendungen unserem informellen "Morgen" oder "N`Abend".
Begrüßung in Spanien
Keine Seltenheit: die herzliche Umarmung in Spanien
In Spanien gilt unter Freunden und Bekannten der angedeutete Wangenkuss links und rechts als Begrüßungsformel. Die Reihenfolge ist damit umgekehrt als in Frankreich, wo meistens rechts zuerst geküsst wird. Die Begrüßung mit Kuss findet sich besonders häufig zwischen Frauen. Männer geben sich die Hand, während sie sich im Familien- und Bekanntenkreis auch umarmen können.
Im distanzierten Rahmen reicht man sich generell die Hand und hält Blickkontakt beim Begrüßen. Die angebrachte Formel in dieser Situation ist "buenos días" (bis 12 Uhr am Mittag), "buenas tardes" (bis zum Einbruch der Dunkelheit) und "buenas noches" (am Abend). Die Begrüßung "hola" ist informell und kann mit der Floskel "qué tal?", also "wie geht’s?", erweitert werden.
Begrüßung in Italien
Während man in Deutschland bei der Begrüßung zwischen den Tageszeiten unterscheidet, gibt es im Italienischen keine Entsprechung für einen "guten Morgen". Hier benutzt man auch morgens den Gruß "guten Tag", nämlich in Form von "buon giorno". Am Abend kann man "buona sera" verwenden. Diese Grüße gelten eher im förmlichen Umgang untereinander.
In Italien gibt es für Fremde die Hand, Freunde werden umarmt
Im lockeren Rahmen und unter Freunden können auch "ciao" (was sowohl als Begrüßung als auch als Verabschiedung gilt) oder "salve" verwendet werden. Gute Bekannte dürfen zur Begrüßung geküsst werden. Diesen Status erreicht man mitunter schnell. Wangenküsse zur Begrüßung sind also üblich. In der Regel küssen sich Männer und Frauen sowie Frauen sich untereinander.
Männer geben sich zur Begrüßung die Hand. Der Handschlag gilt generell auch für alle, die sich nur flüchtig kennen.
Begrüßung in deutschsprachigen Ländern
Grüezi in der Schweiz - auch an der Wand
Auch in deutschsprachigen Ländern ist die Begrüßung nicht einheitlich.
Während es in Norddeutschland etwa ein "Moin, Moin" zur Begrüßung sein darf, findet man im Süden Deutschlands bzw. in Österreich auch "Grüß Gott" oder "Servus". In der deutschsprachigen Schweiz werden Personen in einem formellen Rahmen mit Grüezi begrüßt.
Übrigens: "Moin, Moin" - oder auch in Luxemburg "Moien" - kann man den ganzen Tag über benutzen, nicht nur am Morgen.
Ob in Deutschland bei der Begrüßung geküsst wird oder nicht, darüber ist man sich noch nicht wirklich einig. Fest steht: In den letzten Jahren hat sich die Küsschen-Kultur immer mehr in Deutschland etabliert, besonders in jüngeren Kreisen.
Hätten Sie es gewusst? - Fakten rund um internationale Begrüßungen
● Wussten Sie, dass es einen Welt-Hallo-Tag gibt? Dieser wird am 21. November gefeiert. Er soll allerdings nicht nur das Hallo-Sagen, sondern auch die zwischenmenschliche Kommunikation und Toleranz fördern.
● Den Gruß "Hallo" findet man als lockeren Gruß in ähnlicher Form in einigen Sprachen, wie dem Englischen, Niederländischen, Norwegischen, Schwedischen. Dabei handelt es sich um eine relativ junge Begrüßung, die mutmaßlich erst mit der Erfindung des Telefons Ende des 19. Jahrhunderts Einzug in die Sprache gehalten hat. In einigen Sprachen wird "Hallo" bzw. "Alo" noch heute ausschließlich beim Abheben des Telefons benutzt, so zum Beispiel im Französischen.
Eine Zusammenstellung von Wörtern, die unserem Hallo in anderen Sprachen entsprechen, zeigt das folgende Bild.
Hallo in verschiedenen Sprachen
● Von einem Gefälle zwischen Norden und Süden ist die Rede, wenn es um die Herzlichkeit der Begrüßungen geht. In skandinavischen Ländern ist die Begrüßung passend zum Klima eher kühl. Im Norden sind Umarmungen oder Küsse zur Begrüßung eher unüblich, während sie, je südlicher man reist, immer gängiger werden.
● Die bekannteste Form der körperbetonten Begrüßungen ist der Nasenkuss der Ureinwohner der Arktis (der Begriff Eskimo wird dabei heute nicht mehr verwendet, die Bezeichnung Inuit ist angemessener). Der Nasenkuss ist eigentlich kein Kuss, sondern ein sogenannter Riechgruß. Stirn und Nase werden leicht aneinander gedrückt. Diese Art der traditionellen Begrüßung gibt es auch in Teilen Asiens und in Neuseeland.
● In Russland sollte die Begrüßung nicht auf einer Türschwelle stattfinden, da dies Unglück bringe.
● In Europa ist der Handschlag zur Begrüßung ein gängiges Zeichen. In anderen Kulturen und Teilen der Erde kann das anders aussehen. Daher ist es sinnvoll, sich im Vorfeld zu informieren.
● Während Blickkontakt bei uns als höfliche Geste beim Begrüßen gilt, wird er in asiatischen Ländern eher unterlassen.
● Andere Länder, andere Sitten? Nicht nur in fremden Ländern gibt es eigene Begrüßungsrituale, sondern auch in hiesigen Gruppen. So begrüßen sich Angler mit "Petri Heil!", Kegler mit "Gut Holz!". Anhänger der Fernsehserie Star Trek, kurz Trekkies, begrüßen sich mit dem vulkanischen Gruß, also der erhobenen rechten Hand, die zwischen Ring- und Mittelfinger gespreizt ist und den Worten "Lebe lang und in Frieden".
Wir hoffen, unsere Zusammenstellung konnte wenigstens einige interkulturelle Unklarheiten beseitigen. Und nachdem Sie sich jetzt mit Begrüßungen auskennen, bleibt uns nur noch zu sagen: Bis zum nächsten Mal. Auf Wiedersehen, pfiat di und tschüss!